Donnerstag, 27. April 2017

Meile 266 bis 342

Big Bear bis Cajon

Montag Morgens frühstücken wir noch ausgiebig im Denny's. Allerdings nicht wie zunächst geplant den 1300 kcal Milkshake, da wir etwas noch Besseres entdeckt haben: Für $4 gibt es all you can eat Pancakes, das können wir uns natürlich nicht entgehen lassen! Kaffee wird in amerikanischen Diners ja sowieso immer gratis nachgeschenkt, und so können wir für knapp $7 pro Nase nach Herzenslust schlemmen.

Mit dem Bus fahren wir zum Ortsausgang und versuchen, zurück zum Trailhead zu trampen. Leider ist Montags wohl kaum einer in Spendierlaune. Nach über einer Stunde, gerade als wir aufgeben wollen, hält doch noch ein älterer Herr an. Als wir ihm erzählen, dass wir schon geraume Zeit hier stehen, scherzt er: "You look a bit like serial killers!"
Eventuell sollte ich mich doch mal wieder rasieren...

Der Tag ist schön kühl und wir kommen trotz unseres späten Starts 17 Meilen weit. Am nächsten Morgen ist es dafür auch leider knapp über dem Gefrierpunkt, und wir freuen uns fast schon wieder darauf, in die heissere Wüste abzusteigen. 

Den ganzen Nachmittag folgen wir einem Reiter (wir taufen ihn Marlborough-Man) mitsamt Packpferd, der auf dem schmalen und zugewuchertem Trail auch nicht sonderlich schnell voran kommt. Ich weiss nicht recht, ob ich ihn beneiden soll: Zwar muss er nicht laufen, wird dafür permanent durch jeden tiefer hängenden Busch geschleift. Vor einer Brücke bleibt das Pferd plötzlich stehen und will nicht mehr weiter - da hat wohl jemand Höhenangst! Erst nach einigen Klapsen lässt es sich dazu überreden, vorsichtig die Brücke zu überqueren.


Nachdem wir auch an diesem Tag mit 22 Meilen mehr Strecke gemacht haben als ursprünglich geplant, rückt unser nächstes Ziel - der Mc Donalds an der Cajon Highway-Kreuzung - in greifbare Nähe. Wir beschließen, auch am nächsten Tag Gas zu geben, um Donnerstags statt Fertigtüten Fastfood zum Abendessen zu haben. 

Morgens kommen wir an einer heissen Quelle vorbei. Zwar ist dort trotz Campverbot jede Menge los, doch wir finden trotzdem ein ruhigeres Becken für uns. Im warmen Wasser sitzen und Poptarts futtern - an so ein Frühstück könnte ich mich gewöhnen! Nachmittags wird es wieder heiss und wir schleppen uns einen eher unschönen Abschnitt am Highway und mehreren Staudämmen entlang. Dafür werden wir nach einem kleinen Aufstieg mit dem Ausblick auf einen erstaunlich großen See entschädigt. Wir campen am Ufer und können sogar noch eine kleine Runde schwimmen. Sehr angenehm, sich mal wieder mit sauberen Füßen in den Schlafsack zu legen!



Donnerstag stehen wir wieder mal um 5 Uhr auf und laufen in Rekordzeit die 16 Meilen zum Mc Donalds. Pünktlich zum Mittagessen sind wir da und können uns den Bauch voll schlagen, auch wenn die Burger hier auch nicht besser sind als bei uns in Deutschland. (Dafür sind wir in den letzten vier Tagen 76 Meilen gelaufen!)



Sebastian

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