Samstag, 17. Juni 2017

Truckee nach Sierra City (Meile 1153 - 1193)

Wir kommen recht früh in Truckee an. Deswegen gönnen wir uns zuerst noch einen Kaffee. Danach gehen wir noch kurz einen Blaubeerkuchen als Wegzehrung holen und versuchen im Nieselregen eine Mitfahrgelegenheit zum Trailhead zu bekommen. Es dauert eine Weile. Nach einer halben Stunde gabelt uns dann ein Bergsportler auf.  Auf die Frage, ob wir zum Donner Pass oder Highway Trailhead wollen (Donner Pass ist 3 Meilen vor dem Highway), sagen wirDonner Pass. (Die richtige Antwort wäre Highway gewesen...)
Die drei Meilen stellen sich als schwierig heraus. Zuerst einmal ist es kalt, zweitens regnet es. Die erste Schneedecke ist sehr steil und der Schnee aufgrund des Regens irgendwas zwischen glitschig und hart. Dafür kann man quasi mit gekonntem Rutschen direkt auf die Straße abkürzen, wenn man die paar Meter Felsen außer Acht lässt. Zeitlich getimet wäre sogar eine Mitfahrgelegenheit drin. Ganz nach dem Motto: Wirf dich auf die Straße um das rasende Geschoss zu stoppen!

Also gehen wir das Stück zurück und wir umgehen das steile Stück. Nach diesem Stück wird der Weg leichter. Also rutschen wir durch den Wald und durch kleine geschmolzene Seen. Für 3 Meilen brauchen wir gut 4 Stunden. Dann erreichen wir die Autobahn. Wir prüfen zweimal nach, dass wir an der richtigen Stelle sind um die Autobahn zu kreuzen. Jupp, wir sind richtig. Vor uns befindet sich eine Röhre, die unter der Autobahn verläuft. Und aus ihr schoss ein Fluss, der kniehoch, reißend und scheiße kalt ist. Die Erfinder dieses Weges haben einen sadistischen, schadenfrohen Humor.
Autobahn Unterführung 

Gut. Quälen wir uns durch den Tunnel. Unsere Füße frieren dabei fast ab. Um festzustellen, dass dasselbe (nur schlimmer) auf der anderen Seite der ersten Röhre wartet. Wir Glücklichen. Durchnässt, frierend und total angepisst stampfen wir weiter durch den Wald. Der erste Tag zeigt uns, dass unser Plan, nach Oregon das übersprungene Stück der Sierra nachzuholen, nicht aufgehen wird. Wir sind mit dem Schnee zu langsam. Also spielen wir mit dem Gedanken einen Roadtrip zu machen, da wir unbedingt noch den Yosemite Nationalpark sehen wollen.
Schnee und der PCT 

Und es ist eine gute Gelegenheit den Schnee abzuwarten. Der nächste Tag ist zwar kühl aber dafür trocken. Wir kommen ganz gut voran (für Schnee). Wir haben leider vergessen, eine Schnur zu besorgen um das Essen hoch zu hängen. Wir sind ja immer noch im Bärengebiet. Also hoffen wir einfach, dass unser Essen nachts nicht von einem Bären aufgefressen wird. Wir haben Glück. Es ist alles da.  
Da es dennoch recht kalt ist, frieren uns die Hände. Gegen Mittag werden die Schneefelder weniger und gegen 2 Uhr sind wir aus dem Schnee heraus. Juhuu. Da die morgige Strecke kein Schnee mehr hat, freuen wir uns tierisch. Da noch Regen für den Tag angesagt ist und es sich bedrohlich bewölkt, machen wir früh Ende. Außerdem hat der Standort eine Bärenbox um unser Essen einzusperren. Zu unserem Erstaunen fängt es leicht an zu schneien. Aber der Schneefall wechselt sich mit Sonnenschein ab. 
Doch am nächsten Morgen ist unser Zelt eingeschneit. Sehr ironisches Wetter, wenn man bedenkt, dass wir in der Nähe des Donner Passes eingeschneit sind.
Eingeschneit 

Kurze Erklärung: Donner Party wird ein Ereignis hier genannt indem eine große Gruppe Siedler am Donner Pass eingeschneit wurden und diese nur durch Kannibalismus durch den Winter kamen. (zugegeben nicht alle.) 
Ich sehe kurz Sebastian an. Genauso abschätzend macht er das mit mir. Wir kommen zur selben Schlussfolgerung. Wir brauchen einen dritten dickeren Wanderer. Wir packen zusammen und schauen, dass wir schnell nach Sierra City kommen. Ziemlich erfroren erreichen wir unser Ziel. Schnee lag fast auf der gesamten Strecke. Neuschnee! Dafür bestaunen wir einige Spuren im Schnee. Um uns herum müssen mindestens 3 Bären sein. Leider können wir keinen sehen.

Bärenspuren

Stefanie 







































































































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