Dienstag, 23. Mai 2017

Ridgecrest nach Kennedy Meadow (616 - 702)

Vor der letzten Etappe durch die Wüste gönnen wir uns noch ein Frühstück in einer Restaurant-Kette (Denny's). Der Kaffee tut gut und hilft um in die Gänge zu kommen. Bobby bringt uns danach wieder zum Trail.  
Mit einem Spray, das quasi eine Lackschicht hinterlässt, reiben meine Füße sich nicht mehr auf. Wir kommen gut voran und schlafen bei einem Watercash. Dort ist eine Box mit Süßigkeiten, Tortilla und Aufstrich. 
Eine Kleinigkeit nehmen wir uns und dann probieren wir das erste Mal Cowboy Camping aus. Die Nacht ist wunderschön und wir sehen die Sterne. Es geht kein Wind und die Nacht ist warm. Diese Methode ist echt zu empfehlen. Man muss am nächsten Tag kein Zelt abbauen (und davor am Abend aufbauen).

Am nächsten Tag kommen wir bis zum Walker Pass.  Unser ursprünglicher Ausstieg nach Ridgecrest. Dort ist ebenfalls ein Watercash mit enorm viel Essen und Bier. Dort ist ebenfalls ein Campingplatz und ein Trailangel. Der Trailangel verbringt dort ein paar Tage in seinem Camper und bietet vorbeikommende Hikern Bier und Essen an. Auch Sebastian kommt gleich ein gutes Bier angeboten. Unser Zeltplatz ist etwas oberhalb des Campers. Dort genießen wir unser Abendessen und probieren dann ein weiteres Mal Cowboy Camping aus.  
Cowboy Camping mit Mücken ist scheiße.
An diesem Tag haben wir viel Anstieg. Zudem renne ich noch in eine Klapperschlange. Diese klappert noch nicht mal. Dennoch hebt sie beunruhigt den Kopf. Am Schluss zieht sie davon und macht den Weg frei. Gefühlt geht es den ganzen Tag bergauf. Wir zelten am höchsten Punkt und treffen dabei zwei alte Bekannte wieder. Serina und Adam (Hikername: Tapeworm), welche wir das letzte Mal in Hikerheaven gesehen haben. 
Jetzt sind es nur noch 1,5 Tage Wüste die vor uns liegen. Also gehen wir es an.  Der Weg läuft sich gut. Etwas abgebremst werden wir, als Sebastian in eine grüne Klapperschlange rennt oder um genau zu sein fast darauf tritt. Sie ist nicht aggressiv gewesen und klappert nicht.  Wir befürchten schon, dass diese enorm aggressiv ist und uns verfolgen und angreifen wird.  Aber sie hatte wohl etwas im Magen und verdaute vor sich hin. 
Ansonsten verläuft der Tag recht ruhig. Direkt nach dem ersten Wasser steht ein Camper in dem ein Hiker für Trailmagic sorgt. Er verteilt Kaffee und Früchte an uns.  Zudem treffen wir dort zum ersten Mal Oprimistic Turtle. Sie sendet immer detaillierte Wasserreports. Es ist ziemlich heiß als wir weiter gehen. Trotz der Hitze fallen uns beim Abstieg einige große dunkle Wolken auf. Ein paar Sekunden nach dem ersten Donner beeilen wir uns, nach unten zu marschieren. Hier oben ist leider auch kein lebender Baum mehr und wir somit sind wir das beste Blitzeinschlagziel. Wir rennen schon fast runter.  Etwas zu spät sehe ich die grüne Klapperschlange, die mir auf dem Weg entgegen schlängelt. Ziemlich angepisst macht sie sich schon zum Sprung bereit. Ich lege schleunigst den Rückwärtsgang ein. Wir klettern abseits über ein paar bröckelnde Steine um sie herum. Sie geht ebenfalls nicht auf uns los und scheint mit dem Respekt, den wir vor ihr haben, begnügt zu sein. 
Der restliche Abstieg geht schnell und wir bauen noch im trockenen unser Zelt auf. Bis auf ein paar Tropfen zieht, dass Gewitter an uns vorbei. 
Danach sind es nur noch 9 Meilen bis Kennedy Meadows. Das ist ebenfalls das Ende der Wüste. Dort gibt es erstmal Burger und wir bekommen unseren Krempel den wir dorthin geschickt haben: Eisaxt, Essen, Extra-Isomatte. 
Hier freuen wir uns jetzt auf ein riesiges Frühstück und gehen morgen in die Sierra. Unser Plan sieht vor, dass wir bis in die nächste Stadt 8 Tage brauchen. 9 Tage, wenn wir die letzten Meilen auf der Straße laufen müssen. Wenn wir nach 50 Meilen merken, dass es uns zu gefährlich wird gehen wir bei Lone Pine herunter. Wenn wir schneller sind als erwartet gehen wir auf den Mount Withney (~4000m). 

Leider ist das Wlan hier extrem langsam, deshalb reichen wir die Bilder später nach. 
Stefanie 

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